Professor Klemens Pröpper
Gründungsvater des Deutschen Tubaforums verstarb im April 2022
Am Samstag, dem 9. April 2022 verstarb der Gründer des Deutschen Tubaforums, Professors Klemens Pröpper in Hannover. Mit ihm ging ein Musiker mit einem großen Herzen und großem Einsatz für die Tuba. Im Sauerland geboren kam er nach dem Studium in Köln und Berlin und einem ersten Engagement in Kassel zum Staatstheater Hannover, wo er auch die Tubaklasse an der Hochschule für Musik übernahm. Neben dem Tubaspiel war er auch im Bereich Blechbläserkammermusik, Atemtraining und Didaktik tätig. Immer auf der Suche nach dem großen Ton, den er auch im Unterricht von seinen Schülern einforderte, war er einer der ersten „Endorser“, der mit der Firma Melton zusammen Instrumente entwickelte. Legendär seine F-Tuba „Modell Pröpper“ und seine B-Tuba „Nr. 26“.
Für sein Hauptanliegen, die Vermittlung der physiologischen Grundlagen beim Instrumentalspiel erstellte er eigene Unterrichtswerke („Progressive Methodik zum Tubaspiel“, Verlag Zimmermann, Frankfurt) und gab mit Manfred Hoppert aus München die erste Sammlung von Orchesterstudien für Tuba heraus (Verlage Peters und Schott).
Aber sein Engagement ging noch weiter: Die Anerkennung der Tuba im regulären Wettbewerbs-, Fortbildungs- und Hochschulwesen. Viele Briefe gingen an die Veranstalter großer Wettbewerbe, die Tuba doch endlich im Programm aufzunehmen. So war er selbst Juryvorsitzender des Tubawettbewerbs Markneukirchen, beim Wettbewerb Jugend Musiziert und entwarf den Lehrplan für Tuba des Verbandes deutscher Musikschulen.
Nach zunächst einigen Treffen der Tubaklassen aus Köln und Hannover in seiner Hütte in Tirol gründete er dann 1987 das Deutsche Tubaforum e.V. als Netzwerk für die Spielerinnen und Spieler der tiefen weiten Blechblasinstrumente. Sitz war zunächst Hammelburg, wo seitdem alle zwei Jahre lang mit einem großen Team anerkannter Solisten und Lehrer der Internationale Fortbildungskurs stattfindet. Er holte die amerikanischen Tuba-Größen Sam Pilafian, John Sass, Marty Erickson u.v.a. nach Hammelburg und war Ansprechpartner für die Tubakurse an der Bundesakademie Trossingen.
Die Tubawelt hat Klemens Pröpper sehr viel zu verdanken. Mit seiner Grundlagenarbeit fürs Instrument und seine Spieler*innen hat er ein Tiefblech-Bewusstsein geschaffen, das über die aktuelle Generation von Musiker*innen und Musikfunktionören hinaus wirkt. Ohne sein Engagement sähe die Welt für Tubist*innen jetzt trüber aus.
Wolfram Krumme